Die Schützenscheibe

Die Herstellung

Die traditionelle Herstellung der Schützenscheiben erfordert viel handwerkliches Geschick. Ob Sie sich nun für ein Brandmalmotiv oder eine Acrylmalerei entscheiden – das künstlerische Talent des Malers spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Künstler sollte schon einige Tricks und Kniffe parat haben, um Ihren Wünschen gerecht zu werden.
Seitliche Ansicht
Das Bild zeigt eine Schützenscheibe in seitlicher Ansicht.

Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:
Scheibentyp:


Welches Holz eignet sich?

Zuerst beginnen wir aber nun mit der Holzauswahl für die perfekte Schützenscheibe. Bei der Auswahl der Holzart ist wichtig, dass die nachfolgende Bearbeitung bereits berücksichtigt wird. Das Holz der Fichte ist zum Beispiel günstig in der Beschaffung, aber zum Drechseln eignet es sich weniger. Harthölzer wie Buche und Ahorn eigenen sich da bedeutend besser, allerdings ist der Einkaufspreis etwas höher. Für Brandmalmotive sind feinporige Harthölzer am besten geeignet, denn diese Holzarten haben eine gleichmäßigere Struktur der Maserung. Bei Motiven mit Acrylmalerei ist die Holzart nicht entscheidend. Fazit – einheimische Laubhölzer sind für Schützenscheiben am besten geeignet.

Verleimen und Drechseln – jetzt ist Handarbeit gefragt!

Aus der ausgesuchten Holzart verleimen wir nun eine Rohplatte. Hierbei ist wichtig, dass sich möglichst wenig Feuchtigkeit im Holz befindet. Denn wenn die Scheibe erst im gedrechselten Zustand trocknet, dann verkrümmt bzw. verzieht sich die Scheibe und es entstehen Risse. Außerdem sollte das verwendete Massivholz langsam gewachsen und frei von Ästen sein. Nachdem nun das rohe Werkstück verleimt und auf die passende Stärke gehobelt wurde, wird sie nun auf der Drechselbank befestigt. Beim nächsten Arbeitsschritt, dem drechseln, wird die verleimte Platte in Drehung versetzt. Mit verschiedenen Drechseleisen wird das Werkstück in die gewünschte Form gebracht. Etwas handwerkliches Geschick erfordert es schon, um die vielen Rundungen aufeinander abzustimmen.

Mehr Infos zum Thema drechseln finden Sie auf der "Holzwurm-Page" unter http://www.holzwurm-page.de/technik/drechseln/


Detail zur Schützenscheibe
Das Bild zeigt ein Detail einer Schützenscheibe mit den filigranen Rundungen. Weitere Details im unteren Bereich der Seite.

Nach der Spanabnahme kann man die Form der Schützenscheibe schon erkennen, sie ist aber längst noch nicht fertig. Die Oberfläche ist grob und rau und an den scharfen Kanten kann man sich verletzen. Um eine feine und geschmeidige Oberfläche zu erhalten, verwendet man im Anschluss Schmirgelpapier. Je kleiner die Zahl der Schleifkornbezeichnung, desto gröber ist das Schleifpapier, und dementsprechend mehr Material wird weggenommen. Zuvor wird beim Grobschleifen mit der Körnung P-60 die Oberfläche so lange behandelt, bis sie eben und sauber ist. Durch das Feinschleifen mit feinerem Papier wird die Oberfläche vollendet. Die Scheibe ist nun fertig und kann von der Befestigung abgenommen werden.

Gestaltung und Design – jetzt haben Sie das Wort!

Die Rohscheibe wird jetzt nach den Wünschen des Bestellers gestaltet. Eine kleine Hilfestellung zur Motivauswahl finden Sie in der Rubrik Motivsuche. In Sachen Farbe und Design sind der exklusiven Schützenscheibe - praktisch keine Grenzen gesetzt. Mit Beizmittel lässt sich die natürliche Farbe des Holzes verändern. Pigmente in der Beize sorgen für eine gleichmäßige Farbgebung in verschiedenen Farbnuancen. Natürlich kann man die Holzscheibe auch in ihrer natürlichen Schönheit belassen. Bei gebeizten Scheiben sind farbige Motive mit weißer Schrift zu empfehlen. Bei naturbelassenen Schützenscheiben kann man auch die zweifarbige Variante wählen. Denn bei hellen Holztellern kommt das mit einem Brandmalgerät gestaltete Motiv am besten zur Geltung. Auch die Auswahl der Beschriftung ist keinesfalls zu vernachlässigen.

Über den Werkstattbesuch bei der Diplomgrafikerin und Malerin von Schützenscheiben Silvia Hitthalter (47) aus Eurasburg

Tauchen Sie in die faszinierende Welt der Schützenscheibenkunst ein und entdecken Sie die außergewöhnlichen Werke von Diplomgrafikerin und Malerin Silvia Hitthalter (47) aus Eurasburg. Den exklusiver Bericht können Sie >> hier lesen. Er gewährt Ihnen einen einzigartigen Einblick in Silvia Hitthalter's Werkstatt, wo sie die Tradition und Kunstfertigkeit der bayerischen Schützenscheiben lebendig werden lässt. Erfahren Sie mehr über die Künstlerin, ihre Leidenschaft für die Erhaltung der Volkskunst und die Bedeutung dieser Kunstform in der bayerischen Kultur. Lesen Sie den vollständigen Bericht, um die Magie der Schützenscheiben durch die Augen einer Meisterin zu erleben.

Brandmalerei oder farbige Bemalung?

Das beste Resultat erreicht man durch eine Gravur mit dem Holzbrenner. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann man mit der herkömmlichen Bemalung mit Farbe nur schwer toppen. Bei der Brandmalerei wird mithilfe eines Trafos eine Drahtschlaufe zum Glühen gebracht. Mit dem glühenden Draht kann man jede beliebige Schriftart anfertigen, egal ob groß oder klein. Altdeutsche Schriften sind bei Schützenscheiben besonders beliebt. Diese Art von Gravur eignet sich leider nicht bei gebeizten Schützenscheiben. Der erforderliche Kontrast zwischen Untergrund und Schriftzug ist hier nicht gegeben, deshalb sind auch die Buchstaben nur schwer zu entziffern. Deshalb erfordert eine dunkle Holzscheibe eine hellere Beschriftung, die ausschließlich durch andersfarbige Bemalung erreicht wird. Farbige Inschriften werden in der Regel mit Acrylfarben gefertigt.

Beispiel einer mit Acrylmalerei gestalteten Schützenscheibe.
Beispiel einer mit Acrylmalerei gestalteten Schützenscheibe.

Acryl ist ein Material, das sich flexibel an den Untergrund anpasst. Da Holz ein natürlicher Werkstoff ist und bekanntlich "arbeitet", ist diese Elastizität dringend erforderlich. Das Schwinden und Quellen des Holzes kann somit den Acrylfarben nichts anhaben. Die farbigen Motive werden ebenfalls mit diesen Künstlerfarben hergestellt. Die Acrylfarbe hat noch weitere Vorteile. Die kräftigen Farben lassen sich miteinander mischen, lassen sich verdünnen und sind leicht zu verarbeiten.

Seiten und für jeden Anzeigenblock einzeln wiederholt werden.

Der letzte Arbeitsschritt – schützen der Oberfläche

Um das Aussehen der Schützenscheibe zu vollenden, fehlt nun nur noch die Oberflächenbehandlung. Eine rohe Oberfläche ohne jegliches Zutun ist die einfachste und natürlichste Art der Oberflächenbehandlung. Es ist aber auch die Anfälligste, denn Verschmutzungen können sich tief in die Poren des Holzes saugen. Abhilfe schafft nur die Versiegelung des Holzes. Die umweltfreundlichste Variante ist die Behandlung mit Öl, das für die Versiegelung von Holz geeignet ist. Es ist auch möglich, die Scheibe zu lackieren. Diese Überzugsmittel aus verschiedenen Kunststoffen haben den Zweck, die Holzoberfläche zu verschönern und zu schützen. Aufgetragen werden diese Lacke mit Spritzgeräten, die für diese Art von Beschichtungen geeignet sind. Das Holzöl wie auch die Lackbeschichtung benötigen nun einige Zeit zum Trocknen. Nach dieser Trocknungsphase ist die Schützenscheibe fertig.
Weitere Details zur SchützenscheibeWeitere Details zur Schützenscheibe
Die Bilder zeigen weitere Details einer Schützenscheibe.

Die Bedeutung von Tradition und Erbe

Die Herstellung traditioneller Schützenscheiben ist mehr als nur Handwerk. Es ist eine Möglichkeit, die Geschichte des Schießsports zu bewahren und die Traditionen unserer Vorfahren zu ehren. Diese Scheiben sind nicht nur funktionelle Werkzeuge, sondern auch kulturelle Symbole und Kunstwerke, die eine Verbindung zur Vergangenheit herstellen.

Heute und morgen

Obwohl traditionelle Schützenscheiben in ihrer Herstellung auf alte Techniken zurückgreifen, sind sie immer noch ein lebendiger Teil des modernen Schießsports. Ihre Schönheit und Authentizität erfreuen Schützen und Sammler gleichermaßen. Die Herstellung dieser Scheiben ist eine Kunst, die weiterhin gepflegt wird und die Geschichte des Schießsports für zukünftige Generationen bewahrt.

Insgesamt ist die Herstellung traditioneller Schützenscheiben eine faszinierende Kombination aus Handwerkskunst, Geschichte und kulturellem Erbe. Diese Scheiben erzählen die Geschichte des Schießsports und bieten eine Verbindung zu einer Zeit, in der Präzision und Tradition hoch geschätzt wurden. Wer eine traditionelle Schützenscheibe erwirbt, erwirbt nicht nur ein Sportgerät, sondern auch ein Stück Geschichte und Kunst.